Der Rhein-Herne-Kanal (RHK) wurde als Teil der Rhein-Weser-Elbe-Verbindung 1906-1914 gebaut, ist 45,6 km lang und 5 Schleusen überwinden einen Höhenunterschied von rund 36 m. Er verbindet Duisburg-Meiderich und Ruhrort mit dem DEK (Dortmund-Ems-Kanal).
 
Der Dormund-Ems-Kanal (DEK) wurde 1891 bis 1899 erbaut. Er ist 269 km lang und geht von Dortmund bis Emden. Fahrgeschwindigkeit mindestens 5 Std/h und maximal 12 km/h. Die Fahrtrichtung nach Dortmund gilt als Bergfahrt.
 
Die Stadt Datteln liegt gleichzeitig an vier Wasserstraßen: Datteln-Hamm-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal, Dortmund-Ems-Kanal, Rhein-Herne-Kanal. Dabei treffen sich alle vier Kanäle am Hafen der Stadt - ein Schwerpunkt der westdeutschen Binnenschifffahrt.

Stahlschiff - Verdränger - 10 m lang - 3,30 m breit - 1 m Tiefgang
90 PS Mercedes Diesel mit Wellenanlage
Badeplattform mit Leiter - Angelplattform mit Rutenhalter und Downrigger
2 feste Schlafplätze im Wohnraum, 1 Skipperschlafplatz im Steuerhaus, 1 Sitzgruppe (umbaubar zu 2 Schlafplätzen)
Pantry mit Spüle, Kühlschrank und Spiritus-Kocher
Außensteuerstand (Flybridge), Innensteuerstand, Sitzgruppe außen
See WC mit Dusche und Waschbecken - warmes/kaltes Wasser
1 Kompass, Echolot mit Fishfinder, GPS Handy, ein Nachtsichtgerät und ein Funkgerät

Wir starten am Rhein Herne Kanal in Castrop Rauxel.
 
Dabei werden wir das Funkgerät bedienen und die verschiedenen Verkehrskreise kennenlernen. Wir setzen einen Funkspruch an die Schleusen ab. Dann machen wir eine Trockenübung mit dem GPS SP24 und lösen eine Kartenaufgabe. Ja und wir lernen die Navigation mit dem Laptop. Was kann die Software für den Binnenbereich?

• Plant und speichert den Törn
• Berechnet die Fahrzeit
• Berücksichtigt die Schiffsmaße
• Berücksichtigt aktuelle Sperrungen
• Kennt die aktuelle Position mittels GPS
• Kennt Öffnungszeiten aller Schleusen und Brücken
• Kennt die Durchfahrtshöhen, breiten und tiefen
• Kennt die Funkfrequenzen und Telefonnummern
• Kennt Häfen und Anlegestellen

Häfen im Dortmund-Ems-Kanal
Km 15,30 » frei
Km 15,50 » MBC Lüdenscheid
Km 15,90 » Motorbootclub Lünen e.V.
Km 34,70 » frei
Km 70,80 » Münster
Km 169,20 » Meppen
Km 199,00 » Marina Park Emstal

Bevor wir starten können

Das Boot hat eine Zweikreiskühlung. Wir müssen also erstmal die Bilge aufklappen und die Kugelhähne = 2 Seeventile für Kühlwasser aufdrehen. Diese sind immer zu, wenn man das Boot nach einem Ausflug verläßt. Denn sollte mal ein Rohr platzen, steht das Boot schnell unter Wasser und sinkt. Senkrecht ist offen. Außerdem haben wir den Wasserfilter überprüft und gesäubert. Jetzt können wir den Motor anmachen. Wir beobachten, daß am Bug Wasser aus dem nassen Auspuff kommt, was auch so sein soll. Vom Kasten am Ufer wird das Stromkabel entfernt und das Funkgerät auf Kanal 10 gestellt, welcher ja immer abgehört werden muß. Nur vor der Schleuse stellen wir das Funkgerät auf den Kanal der Schleuse z.B. für Doppelschleuse Herne-Ost Kanal 22. Erst nach Beendigung des Schleusengangs wird der Kanal wieder auf 10 gestellt.
 
Das Funkgerät wurde dann noch einmal genauer unter die Lupe genommen, weil man ja alles so schnell vergißt. Also jeder wußte anschließend, wo der Ein- und Ausschalter ist, wofür die Rauschsperre gut ist, wie man in den anderen Kanal kommt und wo der Umschalter für Küstenfunk zu finden ist. Auch haben wir über die verschiednen Verkehrskreise im Binnenschifffahrtsfunk und die Rangfolge des Verkehrs wie Notverkehr, Dringlichkeitsverkehr, Sicherheitsverkehr und Routinegespräch gesprochen. Wir übten ohne die Sendetaste tatsächlich zu drücken, das Absetzen eines Funkspruchs zur Schleuse, damit es gleich reibungslos funktioniert.

Natürlich wurden vor der Fahrt noch die Fähnchen mit einem doppelten Schotstek festgemacht und hochgezogen. Nun legten wir ab und verließen den AMC-Hafen. Bevor wir nun endgültig Richtung DEK fahren, wird erstmal noch einiges geübt, damit wir auch mit allen Manövern gut klar kommen. Dazu gehörte nicht nur das vorwärts Anlegen, sondern auch das rückwärts Anlegen, da wir ja auch mal in den Süden wollen. Natürlich wurden wieder Knoten geübt und das Boot mit der Vor- und Achterleine (zuerst nach vorn und nach hinten abgesichert) sowie Vordere Spring und Achtere Spring festgemacht.
 
Auf der Fahrt Richtung Datteln kommen wir an das alte Schiffshebewerk Henrichenburg und dem neuen Hebewerk vorbei. Das Schiffshebewerk Henrichenburg ist der älteste Bestandteil des sogennannten "Schleusenpark Waltrop", der aus zwei Schiffhebewerken, zwei Schleusen und einer ehemaligen Siedlung für Angestellte des Hebewerks besteht. Danach schauen wir uns den kostenlosen Liegeplatz für Sportboote in Datteln an, wo man bis 48 Std. festmachen kann. Dort liegen auch einige, die immer zwischen 2 Liegeplätze dieser Art wechseln und so Geld sparen.
 
An der Ecke, wo sich der Rhein-Herne-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal treffen, fahren wir nun in den DEK. Hier gab es früher noch die Möglichkeit in die "Stille Fahrt" einzubiegen, welche damals für die Berufsschifffahrt gesperrt war. Nun ist er auch für die Sportschifffahrt gesperrt, weil er abgedeicht wurde.
 
Der DEK hat zur Zeit eine sehr lange Baustelle, weil der Kanal verbreitert wird. Ein Schild sagt uns, daß wir 8m Abstand halten sollen. Wir sehen jetzt das Schild, daß Absprachen im Verkehrskreis Schiff-Schiff (immer nur mit 1 Watt Leistung) auf Kanal 10 erfolgen sollen. Die Berufsschifffahrt hat hier bei Engstellen aber sowieso immer Vorfahrt.
 
In Seppenrade bei Lüdinghausen steuern wir ein Lokal an, welches einen Bootsanleger für 2-3 Schiffe hat. Hier haben wir erst einmal ausgiebig Pause gemacht. Auf dem Rückweg besuchten wir in der Nähe, wo sich die beiden Kanäle treffen, noch einen Schiffsschrauberplatz, schauten uns mehrere Boote an und unterhielten uns mit den netten Leuten dort. Jetzt ging es wieder Richtung AMC-Yachthafen und unser schönes Wochenende ging dem Ende zu.

Dies war wieder mal ein herrliches Wochenende!