Waddenzee-Segeltörn
mit einem Plattbodenschiff ab Harlingen

Harlingen - Terschelling - Vlieland - Harlingen

Hafen­städtchen Harlingen

Die alten Harlinger Häfen, in denen es keine Brücken oder Schleusen gibt, haben insgesamt 1.500 Meter Kaimauern, wo Schiffe zum Laden und Löschen anlegen. Dort herrschen noch immer Ebbe und Flut. Frachtschiffe aus Russland, Skandinavien oder England, die Fähren zu den westfriesischen Inseln Terschelling und Vlieland, Fischerschiffe, die verschiedensten traditionellen Segelschiffe und moderne Jachten sorgen für Betriebsamkeit in den neuen Häfen.
 
Nachts sieht man von der Hafenmole die funkelnden roten und grünen Lichter der Bojen, die die Fahrrinnen zu den Inseln und der Nordsee markieren. Am Horizont winken die Lichtbündel der Leuchttürme der Inseln. Näher, in östlicher Richtung, strahlen die hellen Lichter der Werften, des Gasterminals und der Fangschiffe, die den Fisch zur Versteigerung bringen. Tag und Nacht wird hier gearbeitet. Kehrt man dem Meer den Rücken, hat man die anheimelnde Beleuchtung der Stadt vor Augen, die sich im Wasser des Hafens spiegelt.
 
Wassersportler schätzen Harlingen als Ausgangshafen für Fahrten über die niederländische und deutsche Waddenzee, die Nordsee oder das IJsselmeer.

Segellogger "De Mars"

- ein Plattbodenschiff, Zweimaster-Ketsch
Die Mars ist ein segelndes Küstenfahrzeug, das 1924 gebaut wurde. Nach vielem Umherstreifen auf der Ostsee und entlang der englischen Küste wurde der eindrucksvolle Groninger Segellogger 1996 völlig renoviert. Der Charme und die Gemütlichkeit eines historischen Segelschiffes wurden in diesem segelnden Passagierschiff mit dem Komfort und den Wünschen der heutigen Zeit vereinigt.
 
Das Schiff bietet viel Platz. Oben an Deck befindet sich das komfortable Deckshaus mit Kombüse, einer gemütlichen Bar und einem geräumigen Salon. Auffallend hierbei ist die freie Aussicht nach draußen; so ist man immer, auch wenn man drinnen sitzt, am Segeln beteiligt. Das Deck ist infolge seiner hohen Verschanzung ein sicherer und kinderfreundlicher Aufenthaltsort.
 
Unter Deck befinden sich geräumige Kabinen, die sanitären Einrichtungen und viel Stauraum. Durch sein Tiefgang von ca. 2m liegt das Schiff sehr ruhig und segelt auch bei starkem Wind staiel.

Wetter­vorhersage:

Internet - Wetter.com
Donnerstag: 6°/15°  Regen  S0 15-24km/h  3-4Bft  1017hPa fallend - 1015hPa
Freitag: 6°/11°  bewölkt  W 15-20km/h  3-4Bft  1015hPa
Samstag: 5°/10°  bewölkt  ONO 11-22km/h  2-4Bft  1010hPa
Sonntag: 5°/9°  bewölkt  ONO 30-33km/h in Boen 48-52km/h  5Bft  1006hPa
Montag: 4°/9°  bewölkt  O/NO 26-28km/h in Boen 46km/h  4Bft  1009hPa steigend - 1013hPa

Tidenzeiten Harlingen

 Freitag  HW  Tidenhub    Samstag  HW  Tidenhub
 4:36
 9:56
 16:46
 22:05
 
 80
 
 106
 -110
 
 -102
     5:16
 10:14
 17:26
 22:36
 
 82
 
 109
 -112
 
 -106
 Sonntag  HW  Tidenhub    Montag  HW  Tidenhub
 6:52
 11:55
 19:02
 23:54
 
 85
 
 111
 -113
 
 -111
     7:29
 12:15
 19:41
 
 86
 -111
 
 -113

1. Tag

Wir fahren bis Harlingen zur Dokkade, wo das Plattbodenboot "MARS" liegt und werden dort schon herzlich erwartet. Man zeigt uns unsere Koje und wir erkunden das sehr komfortable Schiff. Nach und nach trudeln alle 25 Mitsegler ein.
 
Für morgen ist geplant, morgens in Richtung Terschelling zu segeln und gegen 17:00 Uhr auf einer Sandbank tockenzufallen.

2. Tag

Nach einem reichlichen Frühstück geht es um 10:30 Uhr los. Als erstes wird der Klüver mit 5 Leuten heruntergelassen, während wir den Hafen per Motor verlassen. Steuerbord fahren wir am Damm vorbei, wovon wir allerdings nur die roten Fähnchen sehen. Der Damm wurde gezogen, um das Wandern der Sandbänke zu verhindern.
 
Jetzt erklärt uns die Skipperin (Maat) ganz ausführlich, welcher Tampen für welches Segel wann gezogen werden muß und welche Segel auf dem Schiff sind etc. Darauf wird das Belegen an den Holzpinnen geübt. Endlich ist es soweit. Alle Segel werden unter hervorragender Anleitung von uns hochgezogen. Wir segeln durch das Fahrwasser Richtung Terschelling.
 
Um 12:00 wird nochmal entschieden, daß wir Trockenfallen wollen. Alle Segel herunter und der Kapitän steuert das Schiff auf eine Sandbank, die wir um 12:30 erreichen (Pos. 53°14'N|5°18'E). Die Schwerter werden auf beiden Seiten heruntergelassen, um das Abtreiben zu verhindern. Nun heißt es warten, bis das Wasser um 16:30 weg ist.
 
Durch auflandigen Wind sind wird leider nicht ganz trocken gefallen, so daß das Fußballspiel im Watt ausfallen muß. Das Wasser ist schon eine Stunde zu früh zurück gekommen. Mit dem Wasser zieht auch dichter Neben auf. Wegen der schlechten Sicht fährt der Kapitän nur bis zum Fahrwasser und ankert für die Nacht neben dem Fahrwasser, natürlich mit Ankerlicht.
 
Nach dem sehr guten Abendessen, erklärt uns der Kapitän einiges über die Navigation.

3. Tag

Um 9:00 Uhr geht es Richtung Terschelling. Immer noch ist es sehr diesig und wir fahren per Motor langsam auf Sicht von einer Boje zur nächsten. Um 11:30 werden wir von einem Polizeiboot überholt. 12:30 haben wir kaum noch Sicht und wir ankern kurz hinter der engen Zufahrt zw. Jacobs Rugge und Groote Plaat außerhalb des Fahrwassers.(Pos. 53°19.29'N|5°16.32'E) Ohne Radar konnte nicht weitergefahren werden. Außerdem besteht auf dieser engen Strecke Fährverkehr und man hat keinerlei Ausweichmöglichkeiten. Wir warten auf bessere Sicht und darauf, daß die Fähre durch ist.
 
Ja und die Polizei kam dann auch noch an Bord, kontrollierte die Papiere und teilten uns mit, daß es ein neues Gesetz gibt. Ab dieses Jahr darf man im Waddenzee nicht mehr auf Sicht fahren, sondern muß sofort außerhalb des Fahrwassers ankern und auf bessere Sicht warten oder sich Radar anschaffen. Unsere gesamte Fahrt (per Radar) sowie der gesamte Funkverkehr ist in Terschelling Hafen beobachtet worden.
 
Um 14:15 kommen wir endlich im Hafen Terschelling an. Der Klüver wurde wieder hochgezogen. Der Hafen liegt gleich im Ort, so dass wir durch das Städtchen bummeln gingen und uns dann im Walfisch trafen. Um 18:00 legt die Isis bei uns im Päckchen an. Die Skipperin der Isis war lustig und meinte, nachdem wir Sie nicht verstanden hatten, wir wären doch schon einen Tag in Holland und könnten noch nicht holländisch.

Insel Terschelling

Mit einer Länge von 30 km und einer durchschnittlichen Breite von 3,5 km weist die Insel eine sehr abwechslungsreiche Landschaft auf. Auf der Nordseite ein 30 km langer Strand von manchmal sogar 1 km Breite. Dahinten ein ziemlich breiter Dünengürtel. Der Fährhafen ist in West-Terschelling, das größte Dorf der Insel.

Insel Vlieland

Der Hafen von Vlieland ist in der Hochsaison oft wegen Überfüllung geschlossen. Er bietet Boxen für gut 170 Yachten und Platz für 90 Schiffe der Braunen Flotte.
 
Das einzige Dorf der Insel, Oost-Vlieland, gruppiert sich mit allen Geschäften, Lokalen und öffentlichen Einrichtungen übersichtlich um die "Dorpsstraat". Die Lage am Meer sorgt für ein ausgeglichenes Klima.

4. Tag:

Da wir auflandigen Wind haben und nur im Heck einen Motor, legen wir um 12:00 Uhr gemeinsam im Päckchen mit dem Nachbarschiff Isis ab. Sonst hätten beide Schiffe keine Chance und würden mit dem Bug immer am Anlegesteg zurück gedrückt. Gerade aus dem Hafen, setzten wir Segel Richtung Vlieland. Wir haben heute sehr gute Sicht, es ist trocken und sonnig und Wind 5-6 Bft.
 
Um 12:30 ziehen wir das Besansegel hoch. Gegen 13:00 Uhr nehmen wir unser Fernglas und sehen auf der Backbordseite die Insel bzw. Sandbank Riechel mit sehr vielen Robben. Wir sind bei der Tonne VL9 Pos. 53°17.6'N|5°09.8'E.
 
15:30 Uhr gehts durch die sehr enge Hafeneinfahrt von Vlieland. Wir legen als 2. Schiff im Päckchen an der Eensgezindheid an. Die Landleine wird mit der elektrischen Winde festgezurrt. Der Hafen war ziemlich voll und wir beobachen die Yachten beim An- und Ablegen. Einige von uns gehen ins Dorf. Auf dem Schiff werden 2 Gitarren herausgeholt. Auf dem Deck genießen wir das herrliche Wetter.
 
Nach dem Abendessen erklärte uns der Kapitän einiges über die verschiedenen Segel und deren Funktion.

ltz. Tag:

Es ging zurück nach Harlingen. Wir haben tolles Segelwetter. Im 2. Abschnitt wurde gekreuzt, also eine Wende nach der anderen, bis wir um 13:00 Uhr auf einmal auf einer Sandbank festsitzen. Wir haben die Wende wohl zu spät angesetzt. Also alle Segel herunter und dann befreien wir uns per Motor. Bis Harlingen ging es dann per Motor. Die Segel wurden ordnungsmäßig verzurrt und das Deck aufgeräumt.
 
Im Harlinger Hafen legen wir als 3. Schiff im Päckchen an. Die Landleine wurde gelegt. Jetzt kümmert sich jeder um sein Hab und Gut. Wir bilden eine Kette, damit wir das gesamte Gepäck an Land bekommen. Danach verabschieden wir uns und wieder war eine schöne Zeit vorbei. Es geht heimwärts.

Dies war ein tolles Osterwochenende und ein erlebnisreicher Segeltörn.

Plattbodenboot
Liegeplatz der Mars
Hafen Harlingen
unsere Kabine bzw. unsere Kojen
Küche
Plattbodenschiff
Segel gesetzt
Terschelling
Vlieland Hafen
Kinder auf dem Schiff schaukeln
Gitarren- und Liederabend
Trubel am Ruder